Don't go away


ich steige alexanderplatz um. es ist november, die nacht ist kalt. es ist wohl schon sonntag geworden. irgendwann zwischen nacht und morgen.
ich komme von der u-bahn, steige die treppen zur s-bahn nach oben. mir schlägt starker alkoholgeruch entgegen. überall liegen zerbrochene flaschen. ich habe das gefühl, ich bin auf einem schlachtfeld. der krieg ist vorbei und die verwundeten schleppen sich schwerfällig davon. da ist eine frau, die nicht mehr stehen kann und von ihrer begleitung auf den beinen gehalten wird.
ist alkohol am alex nicht verboten worden? ich habe keine ahnung. ich weiß nicht ob das an dem speed-joint liegt, den ich gerade geraucht habe, aber mich beunruhigt dieses kriegsszenario. alles ist bedrohlich. die alkoholpfützen auf dem boden, die scharfen scherben daneben und die umhertorkelnden leute, die ihr limit längst überschritten haben. sie sehen so aus, als würden sie gleich in den brei dort am boden hineinfallen. oder ins gleisbett.
ich mache meine musik lauter und steige in die s-bahn. dort bettelt eine frau. ich höre sie nicht.

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