An Berlin


Berlin, ich bin müde von dir. Ich sehe dich und sehe meine Vergangenheit. Dein Dreck ist mein Schmerz, der an mir klebt. Ich werde ihn nicht los. Sehe ihn, wann immer ich dich anblicke.

Regen verleiht dir einen Glanz. In grau und braun. Feuchtigkeit zieht in deine Häuser. Dunkle Flecken auf der Fassade und Kälte im Innern.
Und das Wasser wäscht dich nicht rein, nein: Es spült den Abschaum, den du zu verstecken suchst, auf die Straße. Er bleibt an meinen Schuhen haften. Begleitet meinen Weg. Und so trage ich ihn durch die Straßen.

Und sehe Menschen mit grauen Gesichtern. Grau geworden von deinem Anblick. Grau wie du. Verbittert sind ihre Augen, die nichts mehr sehen. Spiegel deines Antlitzes.

Berlin, du bist kalt für jene, die Wärme suchen. Du bist hart zu denen, die Trost wollen. Du bedrohst die, die Schutz suchen. Du kennst kein Mitgefühl. Du hast kein Herz. Du bist Gegenwart und Vergangenheit. Überdauerst uns alle.

Schaust stumm. Und wir verrecken.

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